Medienmasterinsight: Studierende experimentieren mit der Kamera eines Londoner Studios

Für ein Projekt haben Studierende der Hochschule der Medien eine Kamera vom Londoner Love High Speed Studio ausgeliehen bekommen. “Wir sind sehr dankbar, dass wir für unser Projekt von einem international bekannten Unternehmen außerhalb der EU unterstützt werden”, so Prof. Dr. Jan Fröhlich.

Die Kamera, die unter normalen Bedingungen mehrere Tausend Euro pro Tag an Miete kostet, steht den Studierenden für knapp vier Wochen für ihre Experimente zur Verfügung. “Nach der Drehphase haben wir dann viele Terrabytes an Daten zur Auswertung aufgenommen”, laut Prof. Dr. Jan Fröhlich.

Welche Kamera stand den Studierenden für das Projekt zur Verfügung?

Mit der „Phantom Flex4Kkonnten die Studierenden des Medienmasters Audiovisuelle Medien einen besonderen Dreh durchführen. “Meines Wissens ist es die einzige Kamera, die 4K/UHD Auflösung und 1000 Bilder pro Sekunde gleichzeitig liefert und dabei genug Dynamik und Tonale Auflösung für Cinematische Bilder hat”, erzählt Prof. Dr. Jan Fröhlich. 

Besonderheiten der Kamera sind die hohe Ortsauflösung von 4K/UHD, eine zeitliche Auflösung von 1000 Bildern pro Sekunde und gleichzeitig eine Tonale Auflösung von 12Bit. Herkömmliche Kameras können diese Qualitätsparameter nicht in dieser Kombination liefern. Das bedeutet, sobald man einen Parameter wie die Bildwiederholrate hochdreht muss man Verluste in den anderen Bereichen in Kauf nehmen.

Was war das Ziel des Drehs?

Die EBU (European Broadcasting Union) überlegt gerade die Bildwiederholrate für Fernsehen von 50 auf 100 Bilder pro Sekunde anzuheben, um eine flüssigere Bewegungswiedergabe und damit höhere Bildqualität zu erreichen. Uns an der HdM hat das animiert einen Schritt weiter zu denken. Wir wollten untersuchen, wie ein Fernseh- oder Kinosystem der Zukunft mit bis zu 1000 Bildern pro Sekunde technisch zu realisieren wäre. Vor allem aber auch welche gestalterischen Konsequenzen das hätte und wie diese Bilder auf die Zuschauer wirken”, so Prof. Dr. Jan Fröhlich.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung liegen vermutlich im Herbst vor und sollen 2022 publiziert werden. Als Vorbereitung für die systematische Grundlagenforschung wurden einige Übungsaufnahmen gemacht, die sie zum Spaß auch mal in der bisherigen Bildwiederholrate des Fernsehens – also verlangsamt wiedergegeben haben. Beim Durchführen des Drehs wurden die aktuellen Hygienevorschriften beachtet. Die Crew war vom Darsteller durch eine geschlossene Fensterfront getrennt.

Hier seht ihr das Ergebnis des Drehs