Medienmasterinsight: Ethik und digitale Medien

Wer sind die Medienmasterstudis? In der Reihe #Medienmasterinsight stellen wir sie euch vor. Heute erzählt Rebecca Beiter, wie sie ihren Beruf, ihr UK3-Vollzeitstudium und das Institut für Moderation (imo) unter einen Hut bringen konnte – und nebenher noch das Ethikum absolvierte. 

 Wie werden wir mit Künstlicher Intelligenz zusammenleben? Sind alle Maßnahmen im digitalen Marketing vertretbar und ethisch? Ethische Fragen wie diese werden mit steigender Technologie immer relevanter und wichtiger für unsere Gesellschaft. Ein Grund, weshalb sich die UK3-Studentin Rebecca intensiv mit digitaler Ethik in ihrem Master auseinandersetzt. Im Dezember hat sie nun als einzige Studentin der HdM das Ethikum mit 1,0 absolviert. Wie führte sie der Weg (zurück) an die HdM und zu ethischen Fragestellungen in der digitalen Welt? Und was sind ihre Tipps für das Studium an der HdM?  

Über Umwege zurück an die HdM

Schon im Bachelor studierte Rebecca an der HdM, Crossmedia-Redaktion/Public Relations (CR/PR) – ein damals innovativer Ansatz: „Journalismus wurde oft mit Spezialisierung auf ein für ein spezielles Medium wie TV oder Print angeboten. CR/PR bot im Gegensatz dazu das journalistische Handwerkszeug in Kombination mit den nötigen technischen Grundlagen für die verschiedenen Kanäle“. Nach dem Bachelor ging es für sie zur Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB). Dort arbeitet sie seit 2017 als Fachreferentin in der Internetredaktion.

Nachdem sie einem politikwissenschaftlichen Master in Governance an der Fernuni Hagen begonnen hatte, war schnell klar: Nicht nur das praxis- und projektorientierte Arbeiten der Fachhochschule fehlte ihr, sondern auch das Präsenzstudium an sich. „Wie es der Zufall wollte, stieß ich bei der Recherche über das IMO auf die Information, dass die Kosten für Medienmasterstudierende der HdM entfallen,“ erzählt Rebecca. Als dann klar gewesen sei, dass sie sehr gute Chancen auf einen IMO-Platz hatte, bewarb sie sich auch um den Masterplatz, und bekam beides. 

IMO, Medienmaster, Beruf und Ethikum 

„Vollzeitstudium, 20-Stunden-Arbeitswoche und IMO-Veranstaltungen freitags und samstags gleichzeitig zu absolvieren, erfordert natürlich ein hohes Maß an Fokus und Disziplin“, berichtet die Studentin. Dennoch schaffte sie all das gleichzeitig – mit nur einem Semester über der Regelstudienzeit. „Im Think Thank und in empirischer Medienforschung beschäftigten wir uns mit KI. Dieses beinahe philosophisch-ethisch Auseinandersetzen mit diesem Thema war sehr spannend.“

Durch Zufall – beziehungsweise eine Rundmail des Referats für Technik- und Wissenschaftsethik an den Fachhochschulen des Landes Baden-Württemberg (rtwe) – stieß Rebecca dann auf das Ethikum. Dabei handelt es sich um eine Auszeichnung des rtwe, die in Abstimmung mit Prof. Dr. Petra Grimm, der Ethik-Beauftragten der HdM, verliehen wird (mehr Informationen hier). „Im Think Thank, Empirischer Medienforschung sowie Ethik & Narrative Medienanalyse sammelte ich die erforderlichen 100 Ethikpunkte“ und im vergangenen Dezember wurde Rebecca schließlich mit dem Zertifikat ausgezeichnet. „Bisher ist das Ethikum eher unbekannt, obwohl ethische Fragen im Berufsalltag mit Medien immer wichtiger werden. Nun kann ich nachweisen, dass ich mich mit diesem Feld intensiv auseinandergesetzt habe.“

Auch, als Internetredakteurin der LpB kann Rebecca dieses Wissen nutzen:  Gerade arbeitet sie an einem E-Learning-Kurs zum Thema „Demokratie und KI“.  Bis zum Sommer 2021 wird sie in ihrer Masterarbeit bei Prof. Dr. Grimm digitale Wahlbeeinflussung untersuchen. Ob es danach mit einer Promotion weiter geht? Für Rebecca durchaus vorstellbar.

UK3-Studentin Rebecca wurde mit dem Ethikum ausgezeichnet

Drei Tipps für Studis und InteressentInnen 

Drei Tipps hat für alle HdM-StudentInnen und alle, die es werden wollen: „Erstens: Knüpft Kontakte mit euren KommilitonInnen“. Zum einen entwickelten sich so langfristige Freundschaften, zum anderen brauche man im projektorientierten HdM-Studium nun mal gute Teams. „Zweitens: Mach‘ worauf du Lust hast“, über den Tellerrand zu schauen sei durch das vielseitige Angebot einfach und lohnenswert. Beispielsweise könnten auch Fächer aus den anderen Masterstudiengängen belegt werden. „Und zu guter Letzt: Probiert HORADS, Stufe.tv und Co. aus“. Das biete eine einmalige Gelegenheit, die Dinge in fast realer Welt auszuprobieren und nicht in geschütztem Vorlesungs-Rahmen.  

Einen Wunsch hat sich aber noch an die HdM: „In manchen Fächern wird Ethik nicht mitgedacht, das wäre aber wichtig“. Die Machermentalität der HdM habe große Vorzüge, allerdings sollten beispielsweise ethische Folgen von neuesten Marketingtrends eine Rolle spielen.