Studium und Praktikum im Ausland: Aus den Hörsälen der HdM in die Welt

“Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.”, wusste schon Johann Wolfgang von Goethe. Aus diesem Grund ermutigt auch die Hochschule der Medien (HdM) Studierende, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Man lernt nicht nur Selbstorganisation, Teamfähigkeit und interkulturelle Kommunikationskompetenz, sondern auch Sprachen und ganz viele neue Kontakte kennen – aus der ganzen Welt! Die HdM sieht dies als Schlüsselqualifikationen für den Arbeitsmarkt und unterstützt alle Studierenden, die den Schritt jenseits der Hörsäle der HdM wagen. Und dabei ist man nicht allein: Das International Office hilft allen Studierenden von Beginn der Bewerbung bis zum Ende des Aufenthalts. Die angebotenen Möglichkeiten sind vielseitig, egal ob Praktikum oder Studieren im Ausland.  

Praktikum im Ausland 

Jedes Semester nutzen viele Studierende die Chance, Praxiserfahrung im Ausland zu sammeln. Es gibt eine Reihe verschiedener Förderungsprogramme, die diese unterstützen. Neben Praktika im Rahmen von Erasmus+, bei dem Praktika in der Europäischen Union, Island, Liechtenstein, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien, Türkei und im Vereinigten Königreich gefördert werden, gibt es auch Finanzierungsmöglichkeiten außerhalb des Erasmus-Raums wie PROMOS, Auslands-Bafög und viele weitere.  

Studieren im Ausland 

Von Argentinien bis Zypern bietet die HdM den Austausch mit Partnerhochschulen auf der ganzen Welt verteilt an. Außerdem besteht die Möglichkeit, als Freemover selbst den eigenen Traum vom Auslandsstudium zu verwirklichen. Um bei dieser großen Auswahl definitiv die richtige Entscheidung zu treffen empfiehlt es sich, einige der Erfahrungsberichte vorheriger Weltenbummler zu lesen. Auch für das Studieren im Ausland gibt es zahlreiche Stipendien und Finanzierungsmöglichkeiten wie Erasmus+, DAAD, Baden-Württemberg Stipendium und länderspezifische Förderungen. Der Bewerbungsablauf ist sehr gut organisiert und wird vom International Office Step by Step begleitet. 

Egal ob Studium oder Praktikum, es bietet sich an, den Auslandsaufenthalt vor der Masterthesis zu absolvieren. Somit steht den Studierenden auch für die Masterthesis alle Türen offen – und vielleicht tun sich während des Aufenthalts auch noch neue Türen auf. So ging es Madeleine (4. Semester, Medienmanagement) auch. Hier berichtet sie über ihre Erfahrungen. 

 

Mein Semester in Málaga, Spanien 

Die Möglichkeit, ein Auslandssemester zu absolvieren, war einer der vielen Gründe, mich für den Medienmanagement-Master zu bewerben. Deshalb wollte ich es mir keinesfalls entgehen lassen, diese Erfahrung in meinem Masterstudium mitzunehmen. Im riesigen Pool an Auswahlmöglichkeiten, den die Hochschule bietet, fand ich schnell mein Wunschziel: Spanien. In erster Linie, um mein Spanisch zu verbessern, bevor ich ins Arbeitsleben starte, nicht zuletzt aber auch da es ein wunderschönes Land mit unzähligen Möglichkeiten ist. 

Gasthochschule und das Studium 

Ich entschied mich bei der Bewerbung für die Universidad de Málaga (UMA) als Erstwahl, die ich dann auch zugeteilt bekam. Ich war im Masterstudiengang „Dirección Estratégica e Innovación en Communicación“ (Strategisches Management und Innovation in der Kommunikation) eingeschrieben. In diesem Studiengang gab es Fächer wie „Estrategia y Creación Publicitaria“ (Werbestrategie und Kreation), „Publicidad Interactiva Digital“ (Digitale interaktive Werbung), „Políticas de comunicación y espacio público en la U.E.“ (Kommunikationspolitik in der EU), und viele interessante andere Kurse. Der Studiengang hat meinen Master Medienmanagement sehr gut ergänzt und gab mir Einblick in spannende und auch teilweise für mich neue Themengebiete. 

Meine Vorlesungen waren alle auf Spanisch, was für mich wohl die größte Herausforderung und gleichzeitig auch mein bestes Learning der Vorlesungen war. Ich habe vor meinem Aufenthalt oft gehört, dass es schwierig ist, mit den Spaniern Kontakte zu knüpfen und war gespannt, wie es tatsächlich wird. Am Ende machte ich die Erfahrung, dass, wenn man den ersten Schritt auf sie zuging, alle meine Kommilitoninnen und Kommilitonen sehr lieb und hilfsbereit waren, verständnisvoll wenn man mal nicht alles versteht oder super antworten kann, und offen, sich auch zwischen den Vorlesungen in der Kantine zusammenzusetzen, zu erzählen oder sich mal auf einen Kaffee zu treffen. Das International Office der UMA hatte einige Veranstaltungen und Ausflüge angeboten, und außerdem gab es ein Buddy Programm, für das man sich vorher anmelden konnte. Die Buddys leisten Hilfestellung für den Anfang, man hat direkt einen Ansprechpartner und bei vielen entsteht aus dem Programm auch eine Freundschaft. Generell läuft die Organisation in Spanien meiner Erfahrung nach sehr entspannt, auch das International Office an meiner Gasthochschule hat immer versucht alles möglich zu machen wie man sich es wünscht. 

Freizeit, Málaga und Andalusien 

Die Uni startete mit der Einführungsveranstaltung im September. Da die meisten Masterkurse erst im November begannen, hatte ich viel Zeit, Málaga und Andalusien zu erkunden und auch während des Semesters war noch genug Zeit für Freizeitaktivitäten. Anfang September bin ich also bei 36 Grad und Sonnenschein in Spanien angekommen. Ich hatte mich seit dem ersten Moment, als ich die Stadt sah, in Málaga verliebt. Von Minute eins an habe ich mich nicht nur willkommen, sondern auch zuhause gefühlt. Die Stadt hat alles was das Herz begehrt – einen wunderschönen Stadtkern mit vielen tollen Restaurants, Bars und Clubs, leckeres Essen, die Alcazaba, einige Aussichtspunkte, um auch den Sonnenuntergang anzuschauen, den Hafen und natürlich das Meer! Auch das kulturelle Angebot ist sehr gut: Es gibt Theater, Museen und viele kulturelle Veranstaltungen, zu denen die Leute auch von weit her anreisen. Für mich hat Málaga die perfekte Größe: man hat ein reiches Angebot an allem, kann aber trotzdem alles super zu Fuß erreichen. Hier ist immer etwas los, die Straßen und Lokale sind voll, im Winter wie im Sommer, man genießt die Geselligkeit und liebt gemeinsames Essen. Der Tag fängt spät an und die Nacht ist lang. Jeder Tag ist ein Tag, um Tapas zu essen, Freunde zu treffen und Spaß zu haben. Málaga erinnert mich stets ein bisschen an Stuttgart, eingekesselt zwischen Hügellandschaft und Meer ist die Stadt riesig, aber doch überschaubar, und man hat ringsum tolle Aussichtspunkte. Vom Teehaus in Stuttgart zum Monte Victoria in Málaga – da musste direkt ein Heimatgefühl aufkommen! 

Málaga hat die perfekte Ausgangslage, um in Andalusien speziell, aber auch in ganz Spanien zu reisen. Über den Flughafen etwas außerhalb der Stadt erreicht man schnell ganz Spanien, man kann Portugal gut erreichen, ist nicht weit weg von Marokko (bei gutem Wetter kann man nach Afrika hinüberschauen) und lebt im Herzen Andalusiens mit allen anderen großen Städten drum herum. Die Strände von Cadiz, Sevilla als Hauptstadt der Region, Córdoba mit seiner Mezquita, Granadas berühmte Alhambra, das britische Gibraltar und viele kleinere Städte entlang der Küste sind sehenswert. Als großer Fan von Outdoor-Aktivitäten kam hier auch nichts zu kurz: es gibt tolle Wanderwege und Gebirge in der Nähe, Strände und Wassersport.  

Besonders gefallen hat mir vor allem der ganze Lebensstil des Südens. Alles ist entspannt, die Leute legen Wert darauf viel Zeit mit ihren sozialen Kontakten zu verbringen, das Leben findet draußen statt, zusammen Essen und Ausgehen ist hier das Leben. Andalusien ist auch eine perfekte Wahl fürs Wintersemester, da es hier noch sehr lange warm bleibt und es auch in den Wintermonaten sehr mild und angenehm ist – perfekt um viel zu erkunden!  

Wie aus einem Semester mehr werden 

Sehr viele meiner Freunde haben in diesem Semester in Städten in ganz Spanien studiert, was mir glücklicherweise die tolle Gelegenheit gab, viele von Ihnen auch besuchen zu können. Für jeden sind andere Kleinigkeiten entscheidend, sich zuhause und angekommen zu fühlen. Das schönste, was ich bei allen Freund:innen erkennen durfte war, wie glücklich alle mit ihrer Wahl waren. Am Ende des Semesters können alle von uns sagen, dass sie den besten Ort für sich gefunden haben, dass es für ihn oder sie perfekt war. Auch vor allem die Menschen um einen herum haben dafür gesorgt, dass ein unvergessliches Erlebnis war. Deshalb denke ich, man kann überall diese unvergleichliche tolle Erfahrung machen, denn überall lernt man tolle Menschen und Kulturen kennen und überall lernt man sich selbst auch ein Stück weit neu kennen. Ich habe von Anfang an ein neues Zuhause gefunden, welches ich auf keinen Fall so schnell wieder verlassen wollte. Da mir mein Medienmaster auch bei der Thesis maximale Flexibilität erlaubt, entschied ich mich also zu bleiben und hier meine Abschlussarbeit zu schreiben. Zusammen mit einer deutschen Online-Marketing-Agentur arbeite ich nun remote von Spanien aus und schreibe in Kooperation mit meinem Arbeitgeber meine Masterthesis. Dank der Möglichkeit des Auslandssemesters habe ich meine Wunschheimat gefunden und kann nun meinen Job mit meinem Traum, im Ausland (und am Meer!) zu wohnen verbinden. Deshalb kann ich diese besondere Erfahrung, die der Medienmaster uns Studierenden bietet, nur jedem empfehlen!