Deutscher Multimediapreis für AM3 Masterstudenten

Das Projektteam: Jonas Kieser, Daniela Rieger & Jona Eisele I AM3

Die drei Studenten des Masterstudiengangs Audiovisuelle Medien (AM3) Jona Eisele, Jonas Kieser und Daniela Rieger haben sich in einem Studienprojekt mit zukünftiger Mobilität und ihrer Auswirkung auf urbane Klanglandschaften auseinandergesetzt. Von der Jury des Deutschen Multimediapreises, wurden sie dafür in einer Sonderkategorie ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 23. November 2019 in Dresden statt. Mehr darüber, erfahrt ihr im Folgenden.

Das Projekt

Im Sommersemester 2019 sind die Studierenden Jona Eisele, Jonas Kieser und Daniela Rieger, im Rahmen des Mastermoduls „Digital Media Technologies“ der Frage nachgegangen, wie sich die Mobilität der Zukunft anhören wird. Prof. Dr. Wolfgang Gruel hat das Projekt der Masterstudenten betreut. Das Ziel der Studierenden war es, die Geräuschkulisse von Morgen darzustellen. Das Projektteam hat sich dafür an der Landeshauptstadt Stuttgart orientiert und Antworten auf folgende Fragen gefunden: Wie hören sich verschiedene Orte in einer Stadt an? Welche Auswirkungen hat die zukünftige Mobilität auf das Klangbild einer Stadt? Und: How does tomorrow sound?

Der Hintergrund  

Die Mobilität ist stark im Wandel. Batteriebetriebene Autos, E-Scooter und Drohnen sind längst Realität. Doch mit neuen Fahrzeugen verändert sich nicht nur der Verkehr, sondern auch der Klang der Städte. Aus diesem Grund wollten die Studierenden in einem aufwändigen Sounddesign-Prozess akustische Zukunftsszenarien der Mobilität von Morgen entwerfen. Die so entstandenen „Soundscapes“ sollten Zukunftsvisionen unmittelbar erfahrbar machen und die vielfältigen Potentiale moderner Medientechnologien aufzeigen. Dies ist dem Projektteam zu 100% gelungen. Die Jury lobte das Team der HdM: „Nimmt der Mensch die Welt in der Regel primär mit den Augen wahr, wollte das Team sie vor allem auditiv erlebbar machen.“

Um den aktuellen akustischen Zustand zu analysieren, haben die Studenten mit einem 3D-Mikrofon die Geräusche verschiedener Stuttgarter Standorte (Wohngebiet, Schlossplatz, Ostendplatz, B14 Neckartorbrücke) aufgenommen. Auf dieser Basis haben sie für jeden Standort ein Zukunftsszenario entwickelt. Die Zukunftsszenarien basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Bei der Erfassung und Analyse der Ist-Zustände hat das Projektteam festgestellt, dass das Motorengeräusch deutlich abnimmt. In Anbetracht dessen ist es wahrscheinlich, dass durch das vermehrte Auftreten von Elektromotoren, in einer zukünftigen Stadt der allgemeine Geräuschpegel kontinuierlich leiser wird. Neben den E-Cars tragen Drohnen und Segways zu einem niedrigeren Lärmpegel bei. So werden in Zukunft vermutlich wieder beruhigende Geräusche, wie beispielsweise Springbrunnen oder Tiergeräusche deutlicher zu hören sein.

Der Deutsche Multimediapreis

Das Projekt wurde mit dem Deutschen Multimediapreis in der Sonderkategorie „Irgendwas mit Medien“ ausgezeichnet. Der Deutsche Multimediapreis mb21 gilt als DER „Kreativwettbewerb für alle bis 25 Jahre“. Er findet seit 21 Jahren jährlich im Rahmen eines Medienfestivals in Dresden statt. Insgesamt werden 15 Preise in vier Altersklassen im Gesamtwert von 11.000 Euro verliehen. Für das Projekt der HdM-Studierenden gab es in einer altersunabhängigen Sonderkategorie 1.000 Euro. Der mb21 ist der einzige deutschlandweite Wettbewerb, der die digitalen Projekte von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auszeichnet. Der mb21 wurde im Jahr 1998 gegründet. Über 23.000 Teilnehmer haben sich seitdem an diesem Wettbewerb beteiligt. Mittlerweile gehört der Wettbewerb zu einem der wichtigsten Foren für digitale Medienkultur in Deutschland.

Erfahrungsbericht eines Teammitglieds

Jonas Kieser, Teammitglied des Masterprojekts, berichtet von der Preisverleihung:

Die Jury war sehr angetan von unserem Projekt. Es wurde als „eher technisches Projekt“ bezeichnet und für den validen und außergewöhnlichen Ansatz, die aktuelle Relevanz und das Potential für die Zukunftsgestaltung gelobt. Insgesamt scheint es einen gut konzeptionierten und runden Eindruck gemacht zu haben. Im persönlichen Gespräch habe ich oft das Feedback bekommen, dass es gut ankam, sich einem Thema bewusst aus der Sound Perspektive zu nähern und den Fokus auf das Hören zu legen. Das ginge bei den meisten neuen Medientechnologien i.d.R. gänzlich unter. Das Festival war eine rundum gelungene Veranstaltung. Alle vorgestellten Projekte waren auf hohem Niveau und ich hatte einen inspirierenden Austausch mit den Machern. Die Exponate des Medienfestivals haben sich toll in die Ausstellungsstücke der Technischen Sammlungen Dresden integriert. Da der Preis ein Jubiläum gefeiert hat und viele Preisträger aus der Vergangenheit mit ihren Projekten erneut eingeladen wurden, gab es richtig viele Medienprojekte aus den letzten 20 Jahren zu bestaunen. Das Projekt war zusammenfassend eine tolle Erfahrung, die uns die HdM bot.“